Serenade 2026: Jugend trifft Meisterschaft

Sinfonische Funken aus zwei Epochen

Mit gerade einmal 13 Jahren komponierte Felix Mendelssohn seine Sinfonie für Streicher Nr. 7 – ein Werk, das bereits das außergewöhnliche Talent des jungen Komponisten erkennen lässt. Entstanden 1821 als Teil einer Reihe von zwölf Streichersinfonien, verbindet diese Sinfonie barocke Formen mit romantischem Ausdruck. Besonders bemerkenswert ist der lebendige Kontrapunkt und die dramatische Wirkung der d-Moll-Tonart, die an Werke von Bach und Mozart erinnert. Der viersätzige Aufbau enthält sowohl spielerisch leichte als auch ernstere, fast düstere Passagen. Das Werk ist ein faszinierendes Beispiel für die Reife und Ausdruckskraft, die Mendelssohn schon als Jugendlicher entwickelte. Es bietet dem Publikum eine spannende Klangreise durch jugendliche Energie, klassische Form und romantische Tiefe.

Haydns Sinfonie Nr. 83 ist Teil der berühmten Pariser Sinfonien (Nr. 82–87), die er zwischen 1785 und 1786 für das Pariser Publikum schrieb. Der Beiname „La Poule“ (Die Henne) stammt nicht von Haydn selbst, sondern vom auffälligen Motiv im ersten Satz, das an das Gackern einer Henne erinnert – ein amüsantes Detail, das Haydns Humor und Einfallsreichtum widerspiegelt. Die Sinfonie in g-Moll ist ausdrucksstark, rhythmisch lebendig und zeigt Haydn auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft. Besonders spannend ist der Kontrast zwischen Dramatik und tänzerischer Leichtigkeit – typisch für den „Sturm und Drang“-Stil, aber schon mit Blick auf die Wiener Klassik.