Alle guten Dinge sind Drei: Dvoraks Cellokonzert

Es war einmal ... das Frühjahrskonzert 2019. Das Konzertprogramm war einstudiert, die Hauptprobe mit dem Solisten mit viel Vorfreude auf das Konzert erledigt. Und dann kam ein kleiner Virus und in der selben Woche des Konzerts musste alles abgesagt werden.

Den zweiten Versuch starteten wir für das Herbstkonzert 2020. Die Proben begannen, aber bereits früh im Herbst wurde klar, dass das Konzert nicht stattfinden konnten. Aber wir liessen nicht locker.

Erneut wurde das Cello-Konzert von Dvorak mit dem Solisten Andreas Graf auf das Programm gesetzt, diesmal für den Herbst 2022, und doch selbst wenn es wie eine Wiederholung erschien, musste das Orchester sich wieder Note für Note erarbeiten.

Endlich, nach drei Anläufen und drei Jahre später durften wir das Cello-Konzert mit viel Erfolg aufführen.

 

 

Post-Covid: Das erste Konzert danach

Nach einer in der BMK einmaligen Schaffenspause von fast 2 Jahren (das BMK hatte selbst während der Weltkriege noch nie so lange pausiert) konnten wir mit dem Herbstkonzert 2021 unser Vereinsleben und den normalen Proben- und Konzertbetrieb aufnehmen. Den Einstieg in die Normalität haben wir mit dem Flöten-Doppelkonzert von Albert Franz Doppler gefeiert, mit Ana Oltean und Kaspar Zehnder als Solistin und Solist. Beethovens 6. Sinfonie (Pastorale) und Mendelssohn Bartholdys Ouvertüre zur Schauspielmusik Athaila habe diese "Premiere" umrahmt. Es war für uns ein ganz spezielle Moment, diese Konzert zu gestalten - auch wenn viele von uns schon mehrjährige Erfahrung im Orchesterspiel haben, brauchte es seine Zeit, wieder zueinander zu finden. Umso mehr haben wir uns über den Erfolg unseres Herbstprogramms gefreut.

Uraufführung

Im Rahmen eines gemeinsames Projektes mit dem Orchestre de Chambre de Jura (OCJ) haben wir dem jungen Schweizer Komponisten, Manuel Renggli, einen Kompositionsauftrag erteilt: Electic.

Manuel Renggli wurde 1993 in Entlebuch (CH) geboren. Während seiner Zeit am Gymnasium Plus (Talentbereich Musik), absolvierte er ein ZAB-Studium Blasmusikdirektion an der Hochschule der Künste Bern. Dazu kam Unterricht in Komposition u.a. bei Oliver Waespi. Zu seinem kompositorischen Repertoire gehören unter anderem Werke für Brass Band, Klavier, Streichorchester und Sinfonisches Blasorchester, Sinfonieorchester, aber auch unkonventionelle Besetzungen. Dabei lässt er vermehrt auch populäre Stilrichtungen in seine Kompositionen einfliessen. Seit 2015 ist Manuel Renggli Dirigent des « Orchestre de Chambre Jurassien » und wurde 2016 musikalischer Gesamtleiter der Stadtjugendmusik Zürich.

«Electic» ist ein Wortspiel aus Elektrizität und und dem Ticken, dem unaufhörlichen Voranschreiten der Zeit. Es widerspiegelt das Spannungsfeld der heutigen Gesellschaft. In der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik erweiterten wir die musikalische Spannweite unserer Instrumente, mit verschiedenen nicht so häufig benutzten Techniken und Dynamik, die uns einiges an Probezeit abverlangte. Gleich dreimal hatten wir die Gelegenheit, neben den klassischen Stücken Konzertstücken von Tschaikowsky und Dvorak diese neuen Klänge dem zahlreichen Publikum in Konzerten in Bern, Thun und Vicques bei Delémont im März 2018 näher zu bringen. Die Uraufführung wurde von Kritik und Publikum und zur Überraschung für manch Orchestermitglied positiv aufgenommen.

 

Soundtrack

Ein besonderes Highlight im Jahr 2017 war das gemeinsame Projekt "Soundtrack" zwischen dem Chansonchor des Gymnasiums Kirchenfeld unter der Leitung von Andreas Hügli, Marc Hügli und Ben Vatter und dem BMK. Gemeinsam wurde Musik aus 90 Jahren Filmgeschichte aufgeführt. Der Chansonchor ist ein freiwilliger Chor des Gymnasiums Kirchenfeld. Nicht weniger als etwa 150 Schülerinnen und Schüler singen in diesem Chor mit – und das allein aus Freude am Singen. Sie rekrutieren sich aus allen Klassenstufen von der Tertia an aufwärts. Motivation fürs Mitsingen sind zum einen die bis zu fünfstimmigen Arrangements, welche die drei Chorleiter Res Hügli, Marc Hügli und Ben Vatter eigens auf die Stimmen im Chor massschneidern. Stimmumfang und Schwierigkeitsgrad sind somit genau so gewählt, dass die Sängerinnen und Sänger gefordert, aber nicht überfordert werden und die Freude an den Werken erhalten bleibt. „Zudem ist das jährliche Chorlager, bei dem sie sich den letzten Schliff für das Konzert holen, bei den Jugendlichen ein sehr beliebter Anlass“, erzählt Res Hügli. Schliesslich erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, an aussergewöhnlichen Projekten teilzunehmen. So hat der Chor, der in der Regel einmal jährlich ein Konzert gibt, 2012 zusammen mit dem Berner Kammerorchester das Musical „My Fair Lady“ aufgeführt. Dass der Chansonchor mit einem Sinfonieorchester zusammenspielt, ist zwar nicht erstmalig, aber dennoch aussergewöhnlich. Die Zusammenarbeit mit dem Berner Musikkollegium kam zustande, nachdem Res Hügli das Orchester 2015 für ein Konzert dirigiert hatte. Beide Seiten konnten sich in der Folge vorstellen, für ein aussergewöhnliches Konzert zusammenzuspannen. Und nachdem der Chansonchor sein Filmmusik-Projekt vorgestellt hatte, stimmten Vorstand und Hauptversammlung des BMK dem Vorhaben zu, 2017 gemeinsam ein Konzertprogramm einzustudieren. So werden die beiden Klangkörper im März 2017 drei Mal im Theater National in Bern ein Programm unter dem Titel „Soundtrack“ zum Besten geben, das im Stil einer Oscar-Verleihung einen kurzweiligen Abend verspricht. Zu hören sein werden beispielsweise Ohrwürmer wie „I wanna be loved by you“, Ausschnitte aus Perlen des Musikfilms wie „Les choristes“ oder Knüller aus dem Film „High School Musical“.

 

Eiger, Mönch und Jungfrau

Das BMK konnte im Herbst 2016 das Werk "Eiger, Mönch und Jungfrau. Eine musikalische Collage" komponiert von unserem langjährigen Orchestermitglied Beat Schüttel zur Uraufführung bringen! 

 

 

100 Jahre BMK

2009 feierte das Berner Musikkollegium sein 100-jähriges Bestehen mit einem Festkonzert zusammen mit dem Uniorchester im Casino. Das BMK gilt als ältestes Laienorchester in der Stadt Bern. 

Am 11. September 1908 ersuchten elf Männer den Vorstand des VSEA, bei der Gründung eines Eisenbahner-Orchesters in Bern zu helfen und dieses auch finanziell zu unterstützen. Dieses Vorhaben wurde im Dezember bewilligt und mit 130 Franken subventioniert. Nur drei Wochen später wurde das Orchester der Eisenbahner Bern gegründet und Pierre Belotti zum ersten Präsidenten bestimmt. Erster Dirigent war Christian Joss, der auch den Männerchor der Eisenbahner leitete.